Das Fotografieren mit einer DSLR ist wesentlich
anspruchsvoller als das "Knipsen" mit den kleinen Digitalen (was nicht
heissen soll, dass man damit nicht wirklich gute Bilder machen kann). Dafür
gibt es zwei Gründe. Der erste betrifft die Größe des digitalen Films (des
Bildsensors). Bei den Kompakten ist er nur wenige Millimeter groß. Bei den
DSLRs ist er oft nur etwas kleiner als ein Kleinbilddia. Die Folge dieses
Umstandes ist, dass bei kompakten Kameras die Bilder "von vorne bis zum
Hintergrund" scharf sind. Bei den DSLR ist nur ein mehr oder weniger tiefer Bereich vor
der Kamera scharf.
Dieser Effekt macht es natürlich bei einer DSLR schwieriger das "Objekt der
Begierde" scharf abzulichten. Die Wirkung eines Bildes mit unscharfen
Hintergrund kann aber deutlich besser sein (vergleiche rechts: oberes und
mittleres Bild - beide sind mit einer DSLR gemacht, bei einer Kompaktkamera
wären die Bäume noch deutlich schärfer).
Der zweite Grund ist die Bildverarbeitung in der Kamera. Diese ist bei den
Kompakten Kameras so programmiert, dass die Bilder die aus der Kamera kommen
direkt ausbelichtet werden können und gute Ergebnisse liefern. Bei DSLRs
wird davon ausgegangen, das die Bilder noch einer "Post Production"
unterzogen, also nachbearbeitet, werden. Das Bearbeiten nachgeschärfter und
kontrastverbesserter Bilder wie sie aus Kompaktkameras kommen, ist viel
schwieriger als bei den nahezu unveränderten Bidlern der DSLRs. Ein
Vergleich zwischen einem unbearbeiteten und einem bearbeiteten Bild aus
einer
Spiegelreflexkamera findet sich hier (allerdings
lassen sich auch aus DSLRs schon geschärfte und kontrastgesteigerte Bilder
ausgeben, so dass sie für kleinere Abzüge sofort genutzt werden können).
Beides führt dazu, dass die Bilder, die aus Kompaktkameras kommen oft besser
aussehen, als die der DSLRs. Wer aber lernt mit einer DSLR und der
anschließenden Bildbearbeitung umzugehen, kann Ergebnisse erreichen, die vor
kurzem noch proffesionellen Fotografen und Entusiasten vorbehalten waren.