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Cropfaktor und fotografische Äquivalenz

Da Siliziumchips mit zunehmender Größe deutlich schwierieger zu produzieren und damit teurer sind, haben die meisten digitalen Spiegelreflexkameras einen Aufnahmesensor, der kleiner als das übliche Kleinbildformat (36x24mm) ist.

Das bedeutet, dass aus dem runden Bild, welches vom Objektiv auf die Film/Sensorebene projeziert wird, nicht ein rechteckiges Bild mit 36x24mm, sondern z.B. (bei einem Cropfaktor von 1.6) ein Bereich mit 22.5x15mm ausgeschnitten wird. Man erhält also nur einen Ausschnitt (engl. to crop - abschneiden) aus dem ursprünglichen Bild. Der Rest des Bildes wird auf schwarze Flächen in der Kamera projeziert und verschwindet so einfach.

Dies hat mehrere Auswirkungen. Zum einen erscheint es so, als würde das Objektiv mehr vergrößern als an einer Kleinbildkamera, also mehr in den Telebereich verschoben. Dies kommt da her, dass man das kleinere Bild und damit dessen Inhalt mehr vergrößern muss, um auf die gleiche Ausgabegröße zu kommen (z.B. auf 10x15cm oder auf Bildschirmgröße usw.). Dies nennt man Cropfaktor oder Brennweitenverlängerung - auch wenn physikalisch die Brennweite des Objektives natürlich nicht verändert wird, sondern nur der Eindruck entsteht, dass dieses passieren würde.

Auf Objektiven (auch auf Objktiven, die speziell nur an Cropformatkameras funktionieren!) ist immer die reale, physikalische Brennweite angegeben. Möchte man erfahren, welcher Brennweite dies im Kleinbildformat ungefähr entspricht, so muss man die Brennweite mit dem Cropfaktor multiplizieren. Bei einem Cropfaktor von 1.6 z.B. ist der Blickwinkel von einem 85mm Objektiv plötzlich der gleiche, wie von einem 135mm Objektiv auf einer Kleinbildkamera.

Während die Brennweitenverlängerung im Telebreich oft begrüßt wird, gibt es noch einen weiteren Effekt, der oft weniger wünschenswert ist. Durch den Cropfaktor wird der Verlauf der Schärfe im Bild (d.h. Schärfentiefe und Freistellung) verändert. Je größer der Cropfaktor wird, umso schwerer wird es, Objekte im Bild frei zu stellen.

Man kann diesem Effekt genau entgegen wirken, wenn man die Blende (so möglich) um den Cropfaktor weiter öffnet. Das heißt z.B. dass man mit einem 85mm Objektiv mit Blende 1.2 und einer Kamera mit einem Cropfaktor von 1.6 von der selben Stelle die gleichen Bilder macht wie eine Kamera mit Cropfaktor 1 und einem 135mm Objektiv bei Blende 2. Diese Umrechnung der Blende bei einem Cropfaktor bezieht sich nur auf die Verteilung der Schärfe im Bild. Die Belichtung ist davon unberührt, das heißt eine eingestellte Blende bewirkt sowohl an einer Crop- wie an einer Kleinbildkamera eine gleiche Helligkeit des Bildes.

Weitere Beispiele kann man selbst mit dem Croprechner ausprobieren. Diese Rechnung ist eine Nährung, die je geringer die Fokusdistanz ist(das heisst um so mehr man sich dem Makrobereich annährt), unso ungenauer wird.

Rechner für fotografische Äquivalenz (Croprechner)
Einstellungen an einer Kamera mit nicht Kleinbildsensor (die Belichtungszeit ist bei beiden Kameras gleich zu wählen):
Cropfaktor [-]
Blende [-]
Reale Brennweite [mm]
ISO-Wert [-]
Ein sehr ähnliches Bild wird von einer Kleinbidkamera mit folgenden Einstellungen erzeugt:
KB-Äquivalenzbrennweite [mm]
KB-Äquivalenz Blende bezüglich
Schärfentiefe und Freistellung [-]
KB-ISO-Äquivalenz bezüglich
Bildrauschen [-]

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