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Kochen mit dem Wok

Mein Engagement beim Kochen mit dem Wok kommt - wie wohl bei vielen Anderen auch - schlicht daher, dass ich sehr gerne asiatisch esse. Dabei war es für mich ein längerer Weg vom ersten Geschnetzelten mit ein wenig Sojasauce in der Studentenküche bis zu Gerichten in Restaurantqualität. Ich möchte darum hier ein paar Anregungen zum Pfannenrühren (stir fry) im Wok geben, damit der Eine oder Andere vielleicht eine Abkürzung auf diesem Weg findet.

Es geht mir dabei nicht so sehr um Rezepte (die es hier natürlich auch gibt), sondern mehr um die allgemeinen Vorgangsweisen, die Zutaten, Gewürze und Saucen und wie sie behandelt werden sollten, sowie das Kochen mit echten Gas-Wokbrennern und original Blechwoks. Ich beschränke mich dabei mehr oder weniger auf die chinesischen Küchen. Die Vorgangsweisen beim Pfannenrühren lassen sich aber leicht auf andere asiatische Küchen übertragen.

Das Chinesische Restaurant bzw. Imbiss ist hier ein wichtiges Stichwort. Pfannengerührte Gerichte sind bei uns meist ein Hauptbestandteil der Speisekarte - neben frittiertem Fleisch/Meeresfrüchten mit süß-saurer o.ä Sauce. Das ist aber natürlich nur ein winzig kleiner (und z.T. kräftig angepasster) Ausschnitt aus dem, was man in den verschiedenen Regionen Chinas bekommen kann.

Was ich hier beschreibe entspricht im wesentlichen der westlichen Gastronomie-Variante asiatischen Kochens und ist vielleicht eher dazu geeignet, um einen asiatischen Imbiss auf zu machen, als als Hausmann/-frau nach China zu gehen.

Wer sich für die authentischen Küchen Chinas oder gar Asiens interessiert, wird noch sehr viel mehr lernen müssen als das, was ich hier beschreibe - alleine im Wok gibt es unendlich mehr Garmethoden, als das hier beschriebene Pfannenrühren.

Ausrüstung

Für die meisten Zubereitungsarten, wie Kochen in Wasser, Dämpfen, Frittieren usw. braucht man auch bei asiatischen Rezepten nicht unbedingt einen Wok. Etwas anders ist da das Pfannenrühren. Dabei handelt es sich um ein sehr heißes und schnelles Anbraten, bei dem das Gargut ständig in Bewegung gehalten werden muss, da es sonst anbrennen würde.

Beim Pfannenrühren gibt es drei Geheimnisse:

  • Die Hitzequelle
  • Die Form des Woks
  • Das Material und die Stärke des Woks
Traditionell wurden Woks auf Holzfeuer-/Kohleöfen verwendet. Heute sind Gasbrenner und zunehmend Induktion verbreitet. Die Flamme trifft relativ zentral auf den Boden und wird dann um den Wok geleitet. Am heißesten ist der Wokboden, aber auch die Seiten haben eine sehr hohe Temperatur - wären sie zu kalt, so würde schnell das Gargut daran kleben bleiben.

Die runde Form des Woks sorgt dafür, dass sich das Öl immer in einer kleine Pfütze in der heißen Wokmitte sammelt. Kleine Mengen (wie der Ingwer und Knoblauch zum Aromatisieren des Öls) können so trotz relativ kleiner Ölmengen frittiert werden. Das Gargut wird dann immer wieder durch die Mitte des Woks gerührt und bekommt so neben der starken Hitze auch immer genug Öl ab.

Traditionelle Woks waren aus Eisen. Heue wird (rostendes) Kohlestahlblech verwendet. Unbehandelt würde man mit so einem Wok nur schwer kochen können, da alles ankleben würde. Wird der Wok aber gut eingebrannt, so entsteht eine hervorragende "Antihaftbeschichtung". Im Gegensatz zu modernen Antihaftpfannen verträgt diese Beschichtung sehr hohe Temperaturen. Nur zu viel (insbesondere saure) Flüssigkeit verträgt sie weniger gut - lässt sich aber immer wieder leicht "auffrischen".

Leider stellen alle drei oben genannte Punkte in einer normalen europäischen Küche ein Problem dar. Elektrokochplatten sind mit runden Boden nicht kompatibel und wenn man dann einen Blechwok mit flachem Boden kauft, so werden die Wände nicht heiß genug und durch das dünne Blech wackelt der Wok auf der Platte herum. Wer einen Gasherd hat, hat mehr Glück und sollte fürs Erste mit rundem Blechwok und Wokring gut bedient sein.

Für alle Anderen gibt es unzählig viele Möglichkeiten, die mehr oder weniger gut funktionieren. Ich halte davon zwei für vernünftig:

Eine sehr gute Option ist sicher ein kräftiger Gasbrenner für die Terasse und original Blechwok - wie sie mehr und mehr angeboten werden.

Der Einbau zugelassener Gastronomiegeräte in die eigene Küche ist teuer und aufwändig. Vor allem ein geeignetes Ent- und Belüftungssystem ist - selbst bei komplettem Umbau - nicht einfach zu integrieren. Ich würde diese Lösung allerding nicht mehr missen wollen.

Wer sich Feuerzauber und draussen kochen nur schwer vorstellen kann, kann natürlich trotzdem chinesische Gerichte kochen und ist mit einer dicken, großen, hochwandigen Bratpfanne gar nicht so schlecht dran (und kann die nächsten zwei Kapitel getrost überspringen). Auch in chinesischen Haushalten sind Kocher mit 10kW oder mehr nicht verbreitet. Hier setzen sich in letzter Zeit immer mehr Induktionskochplatten durch. Damit bekommt man den Geschmack nicht ganz genau wie im Restaurant hin, wer aber nur sehr kleine Mengen auf einmal anbrät und das Fleisch vorgart (Velveting) kann damit sehr ordentliche Ergebnisse erreichen. Je weniger Leistung der Herd hat, umso öfter muss man das Rühren beim Pfannenrühren pausieren, damit das Gargut etwas Farbe nehmen kann und sich Röstaromen bilden (das gilt natürlich umso mehr bei der Verwendung eines Elektroherdes).

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