Teilweise sind die Namen hier auch in Englisch angegeben, da aufgrund der
vielen chinesischstämmigen Amerikaner/Australier die Übersetzungen ins
Englische oft weniger missverständlich beim Einkaufen sind, als die
Übersetzungen ins Deutsche. Die Zutaten, die man für die uns hier bekannten
Gerichte braucht, sind aber im Allgemeinen einfach zu besorgen.
Selbst ohne die verschiedenen Sorten an gebrauten Sojasaucen ist die
Anzahl der Würzen, die Soja enthalten, riesig. Die älteste asiatische sojabasierte
Würze sind fermentierte schwarze Sojabohnen. Von denen sollte man auch heute immer
einen kleinen Vorrat haben, da sie frisch zerdrückt meist deutlich
besser sind als fertige Bohnensauce.
Die gesundheitlichen Auswirkungen sind umstritten, eine möglichst geringe
Aufnahme schadet aber sicher nicht. Ob man beim selber Kochen Glutamat
bzw. glutamathaltige Brühen verwendet, muss jeder selbst entscheiden. Der
typische Geschmack im
Restaurant ist aber meist zu einem guten Teil vom Glutamat bestimmt. Wer
diesem Geschmack nacheifert, sollte erst einmal mit Glutamat kochen und
es dann nach Belieben reduzieren - das erspart mühsame (und letztlich
vergebliche) Nachkochversuche.
Grundzutaten
In dieser Tabelle sind die Grundzutaten aufgeführt, die fast in jedem
chinesischen pfannengerührten Gericht verwendet werden (d.h. natürlich
nicht, dass nicht in dem einen oder anderen Rezept auch mal die eine oder
andere Zutat fehlt).
Wer sich mit der chinesischen Küche beschäftigen möchte, sollte von diesen
Zutaten immer einen Vorrat haben, zumal sich die meisten im Kühlschrank sehr
lange halten.
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Sojasauce hell | Ist
die "normale" chinesische Sojasauce. Sie ist hell, dünnflüssig und recht salzig
und entspricht ungefähr der japanischen Sojasauce
zum Sushi (z.B. Kikkoman). Sie wird auch zum Salzen verwendet. |
Sojasauce dunkel |
Sie ist deutlich dunkler und dickflüssiger
als die helle Sojasauce, da sie länger fermentiert wird. Sie ist recht süß
und gibt Saucen und Fleisch eine dunkle Farbe. |
Reiswein | Shao Xing Reiswein wird sehr viel verwendet in Saucen und in Marinaden.
In vielen chinesischen
Rezepten ist Sherry als Zutat angegeben. Dabei ist eigentlich immer Shao
Xing gemeint. Da er doch anders schmeckt, sollte man auch in solchen Fällen
Shao Xing verwenden. |
Glutamat | Natriumglutamat
Geschmacksverstärker. Ungefähre Dosierung wie Salz. Weißes
kristallines Pulver. Ist umstritten, der typische "Chinarestaurantgeschmack"
kommt aber zu guten Teilen hiervon. |
Pfeffer | Vorzugsweise weiss
und frisch gemalen. Wird in manchen Gerichten auch in großeren Mengen zum
Schärfen verwendet (z.B. Hot&Sour Soup). |
Zucker | Normaler
weißer Zucker. In vielen Gerichten macht sich auch zerstoßener brauner
Kandiszucker sehr gut. |
Reisessig | Es ist
für die meisten Gerichte sowohl klarer als auch dunkler Essig geeignet. Der klare ist
vielseitiger einsetzbar z.B. für Sushi oder süß-saure Sauce, da er nicht färbt. |
Sesamöl | Dunkles Öl
aus gerösteten Sesamsamen. Fast unerlässlich für viele Rezepte. Sehr intensiv im
Geschmack, darum vorsichtig dosieren (ein paar Tropfen pro Portion). Das Öl
wird aus gerösteten Sesamsamen gepresst. Es
brennt leicht an und darf erst ganz am Ende oder in anderer
Flüssigkeit hinzugegeben werden. Es ist aufgrund des geringen Rauchpunktes
und des starken Geschmacks auf keinen Fall zum Anbraten geeignet. |
Brühe | Je nach Rezept
(meist von Huhn oder Rind). Am besten natürlich selbst gemacht, aber ein
guter Brühwürfel tut es auch. |
Stärkemehl | Mais- und Kartoffelstärke sind geeignet. In Wasser gelöst zum Saucen
binden oder in Marinaden und zum Pannieren. Süss-Saure Sauce oder ähnliches besser mit
Pfeilwurzelmehl (Arrowroot) binden - es trübt die fertige Sauce nicht ein. |
Knoblauch frisch | Normaler Knoblauch aus der Gemüsetheke. Hält sich im Kühlschrank
sehr lange. Wird zusammen mit Ingwer zum "Würzen des Bratöls" verwendet. |
Ingwer frisch | Muss
etwas vorsichtig dosiert werden, da er sonst dominat wird. Aber zu
wenig möchte man natürlich auch nicht verwenden. Hält sich ewig in einem
Blumentopf mit feuchter Gartenerde (aber auch im Kühlschrank lange genug).
Wird zusammen mit Knoblauch zum "Würzen des Bratöls" verwendet. |
Frühlingszwiebeln frisch | Werden meis in zwei Teilen verwendet. Der weiße Teil wird in Stücken
mit dem Gemüse angebraten, der grüne Teil am Ende in Ringen als Garnierung
hinzugegeben. |
Erdnussöl | Ist hocherhitzbar
und das am besten geeignete Öl zum Pfannenrühren und Frittieren. Werden
größere Mengen Öl verwendet,
z.B. beim Vorgaren oder Frittieren, so kann das abgegossene Öl ein paar mal
verwendet werden, wenn die sich am Boden des kalten Öls sammelnde Flüssigkeit
entfernt und es kühl und dunkel gelagert wird. Wiederverwendetes Öl enthält bereits
Aromen und verbessert den Geschmack der Gerichte. |
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Grundzutaten II
In dieser Tabelle sind weitere Zutaten aufgeführt, die häufig verwendet
werden. Je nach Vorlieben ist es sicher nicht verkehrt, auch das eine oder
andere aus dieser Liste im Kühlschrank vorrätig zu haben.
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Schwarze fermentierte Bohnen(Sauce) |
Schwarze fermentierte Sojabohnen bzw.
eine Sauce aus diesen Bohnen. Statt fertiger Sauce sollte man immer die
fermentierten Bohnen kaufen und selbst zerdrücken. Falls sie noch Salz
anhaften haben, muss man das vor der Verwendung abspülen. |
Gelbe/Braune Bohnensauce |
(Brown, Yellow oder Ground Bean Sauce bzw. Paste) Diese Namen meinen alle
eine ähnliche Sauce, die aus gelben fermentierten Sojabohnen hergestellt
wird. Man sollte sie nur nicht mit der Yellow Bean Sauce aus Südost Asien
(Thailand, Malaysia) verwechseln, die einen anderen Geschmack hat. |
Chili frisch | Je nach Geschmack beliebige frische Chilischoten. Wenn man die Kerne entfernt, wird
das Gericht weniger scharf, bzw. kann man mehr Chilis verwenden, um nicht die
Schärfe, sondern den Chiligeschmack zu betonen. |
Chili getrocknet | Chinesische getrocknete Chilis. Die Kerne sind wiederum das
Schärfste. Werden in der Sichuanküche gerne so lange gebraten, bis sie fast
schwarz sind und ergeben so den typischen Geschmack (entwickeln beim
Anbraten einen stark beißenden Geruch). |
Chili eingelegt | (Duojiao oder duolajiao) Werden unter anderem für die Zubereitung von
Saucen für Fisch
verwendet. Da diese Sauce auch zu Fleisch/Geflügel/Gemüse sehr gut passt, gibt es
im Chinesischen z.B. Rindfleisch in Fischsauce (fish-fragrant-sauce), obwohl
die Sauce nicht eine einzige Zutat aus dem Meer enthält. Meist kann man auch
Chili-Bohnen-Sauce verwenden. |
Chili-Bohnen-Sauce | (Hot-Bean-Sauce, Chili-Bean-Sauce) Besteht aus eingelegten Chilis
und fermentierten Sojabohnen. Wird in Öl angebraten, dann kommen Ingwer,
Knoblauch und Frühlingszwiebeln dazu. |
Salz | gehört
tatsächlich in die Kategorie der "ab und zu verwendeten Zutaten", da meistens
so viel helle Sojasauce verwendet wird, das ein Salzen nicht nötig ist. |
Fünfgewürzpulver | Besteht aus Sternanis, Szechuanpfeffer, Zimtkassie (Gewürzrinde),
Fenchel, Gewürznelken. |
Backnatron | Wird
gerne als Fleischzartmacher verwendet. Wenn große Mengen verwendet werden,
muss es nach der Einwirkzeit komplett abgespült werden. |
Szechuanpfeffer | Bewirkt weniger eine Schärfe als eine leichte Taubheit im
Mund. Darum heißt die Geschmacksrichtung im chinesischen auch taub und
scharf ("numb and spicy"). Die Samenkapseln werden geröstet und dann im
Mörser zermahlen (man kann aber auch die Kapseln einfach in einer
Pfeffermühle lagern und dann das gemahlene Pulver anrösten). |
Austernsauce | Früher wurden für die Herstellung Austern eingekocht. Heute
enthalten die meisten Saucen nur noch wenige Prozent Austernextrakt. Die
Sauce hat keinen "fischigen" Geschmack und rundet viele Gerichte ab. |
Hoisin Sauce | Wird
mit fermentierten roten Sojabohnen hergestellt und ist die typische Sauce für Pekingente. Sie wird aber
auch in pfannengerührten Gerichten verwendet. |
Ketchup | Normaler
Tomaten-Ketchup ist Bestandteil der meisten süß-sauren Saucen und wird manchmal auch
für pfannengerührte Gerichte verwendet. |
Chicken Powder | Wird in Asien gerne in der privaten Küche verwendet. Es handelt sich
dabei um eine Hühnerbrühe mit großen Anteilen Glutamat. |
Gemüse und Fleisch
In der chinesischen Küche kann so ziemlich alles an Gemüse, Fleisch, Fisch und
Meeresfrüchten verwendet werden, was man sich so vorstellen kann. Das meiste
wird man aus dem Restaurant schon kennen. Es gibt aber natürlich auch Dinge,
die bei uns weniger verwendet werden (wie z.B. Bok Choi - Senfkohl). Das
Recherchieren in Rezepten kann sich also lohnen.
Da in der chinesischen Küche oft auch das Gemüse in einer sehr würzigen Sauce
"schwimmt", ist der Eigengeschmack - gerade wenn er nicht so ausgeprägt ist
- oft von untergeordneter Bedeutung. Viele Zutaten werden dann ausgewählt,
um beim Kauen eine ganz bestimmte Textur zu erreichen.
Auch beim Fleisch/Meeresfrüchten dreht sich viel um die Textur, dies
geschieht zu guten Teilen durch Marinieren. Diese Vorbereitung wird im nächsten
Kapitel behandelt.
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Beilagen
Es wäre natürlich schade, ein tolles Wokgericht mit verkochtem
Kochbeutelreis zu servieren. Darum gibt es natürlich auch bei den Beilagen
ein paar beachtenswerte Dinge.
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Reis |
Yasmin oder Basamtireis sind gut geeignet. Wer sich einen guten Reiskocher
anschafft,
muss nicht mit angebranntem oder verkochtem Reis leben, sondern kann sich
auf's Kochen konzentieren.
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Nudeln | Nudeln sind
in vielen Gerichten streng genommen keine "Beilage", da sie Bestandteil
eines Gerichtes sind. Es gibt unzählige Formen, Zutaten und
Zubereitungsarten, so dass man am besten die Details im jeweiligen
Rezept nachliest. |