Als Werkzeug zum Kerben wird normalerweise ein Satz Sattelfeilen verwendet.
So ein Satz ist leider recht kostspielig. Wer nur sehr selten einen Sattel
anfertigen möchte, kann sich aber auch mit einem alten Satz Saiten und einer
Laubsäge behelfen. Die umwundenen Saiten funktionieren so wie sie sind als
Sägeblätter, die nicht umwundenen müssen nach dem Einspannen in die Laubsäge
mit einer Dreiecksfeile senkrecht zur Sägerichtung gekerbt werden.
Es soll nicht verschwiegen werden, dass das Kerben mit diesem Behelf recht
langwierig ist. Auch muss man genau auf die Richtung achten, da die runden
Saiten keine seitliche Führung aufweisen. Auch darf nicht mit viel Druck
gearbeitet werden, sonst biegen sich die Saiten durch und die Kerbe wird
nicht gleichmässig tief, dann ist eine Bundreinheit nicht mehr gegeben.
Immer zur Halsplate hin etwas tiefer kerben. Zum Glück sind Rohlinge nicht so
teuer, so dass man notfalls einen zweiten Versuch starten kann.
Will man einen zu tief gekerbten Sattel nicht erneuern, so kann man ihn mit
Knochenmehl (oder Backnatron) und Sekundenkleber reparieren (bei
installiertem Sattel den Hals gut abkleben). Dazu einfach etwas Pulver in die
Kerbe füllen, der dünnflüssigen Sekundenkleber wird bei Kontakt sofort eingesaug.
Gegebenenfalls wiederholen und dann erneut feilen.